11.1.2 Konsistenz
Anwendungsbereiche der Verfahren zur Konsistenzbestimmung nach DIN EN 12350
Verfahren der Konsistenzbestimmung |
Anwendungsbereich nach DIN EN 12350 | |
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zulässiges Größtkorn | Messbereich | |
Setzmaß | 40 mm | 10 bis 210 mm |
Vébé-Prüfung | 63 mm | 5 bis 30 s |
Verdichtungsmaß | 63 mm | 1,04 bis 1,46 |
Ausbreitmaß | 63 mm | 340 bis 620 mm |
Die bevorzugten Prüfverfahren sind in Deutschland die Prüfung des Ausbreitmaßes und für steifere Betone (Ausbreitmaß ≤ 340 mm) die Prüfung des Verdichtungsmaßes.
Ausbreitmaß (DIN EN 12350-5)
Der Frischbeton wird in eine Form, die auf einem Ausbreittisch steht, eingebracht. Nach Entfernen der Form wird die bewegliche Tischplatte 15-mal bis zur Begrenzung angehoben und wieder fallen gelassen. Das Ausbreitmaß wird parallel zu den Tischkanten auf 10 mm gerundet gemessen (d1, d2). Zusätzlich wird der Beton optisch auf evtl. auftretende Entmischungen geprüft.
- Form: Hohlkegelstumpf du = (200 ± 2) mm, do = (130 ± 2) mm, h = (200 ± 2) mm
- Einbringen: 2 gleiche Lagen mit jeweils 10 leichten Ausgleichsstößen mit dem Stößel
- Entfernen der Form: 10 bis 30 s nach dem Abstreichen des Betons, hochziehen in 1 bis 3 s
- Fallschläge mit der Tischplatte: 15 Schläge, alle 1 bis 3 s ein Schlag
- Ausbreitmaß [mm]: f = (d1 + d2) / 2
Diese Prüfung ist nicht auf selbstverdichtenden Beton anzuwenden.
Verdichtungsmaß (DIN EN 12350-4)
Der Beton wird mit einer Kelle in einen Behälter gegeben, wobei jegliche Verdichtung zu vermeiden ist. Nach Befüllen des Behälters wird die Oberfläche des Betons mit dem Rand des Behälters bündig abgestrichen. Der Beton wird durch Vibration verdichtet. Die Abstände zwischen der Oberfläche des verdichteten Betons und den Oberkanten der 4 Seitenmitten des Behälters werden auf 1 mm gerundet gemessen und der Mittelwert sm bestimmt.
- Behälter: Bodenfläche (200 ± 2) mm x (200 ± 2) mm, h = (400 ± 2) mm
- Verdichtungsmaß [-]: c = h / (h-sm)
Setzmaß (DIN EN 12350-2)
Der Frischbeton wird in einer Form durch manuelles Stampfen verdichtet. Die Form wird hochgezogen, das Setzmaß (h) des Betons gemessen und auf 10 mm gegerundet angegeben.
- Form: Hohlkegelstumpf du = (200 ± 2) mm, do = (100 ± 2) mm, h = (300 ± 2) mm
- Einbringen: 3 Lagen mit jeweils 25 Stampfstößen
- Entfernen der Form: Hochziehen innerhalb von 2 bis 5 s
- Setzmaß [mm]: Differenz zwischen Ausgangshöhe und Höhe des Betons nach Hochziehen der Form
Setzzeit (Vébé-Prüfung), (DIN EN 12350-3)
Auf einem Rütteltisch wird Frischbeton in eine in einem zylindrischen Behälter stehende Setzform eingefüllt und verdichtet. Nach Entfernen der Form wird eine durchsichtige Scheibe über den Beton geschwenkt und gesenkt, bis sie den Beton berührt. Das Setzmaß des Betons wird aufgezeichnet. Nach Einschalten des Rütteltisches wird die Setzzeit (Vébé-Zeit) als Zeit [s] zwischen Rüttelbeginn und vollständigem Bedecken der Scheibe mit Zementleim auf 1 s genau gemessen.
- Zylindrischer Behälter (auf Rütteltisch) d = (240 ± 5) mm, h = (200 ± 2) mm
- Form: Hohlkegelstumpf du = (200 ± 2) mm, do = (100 ± 2) mm, h = (300 ± 2) mm
- Entfernen der Form: Hochziehen innerhalb von 2 bis 5 s
- Einbringen: 3 Lagen mit jeweils 25 Stampfstößen
Festlegung der Konsistenz
Die Konsistenz darf entweder durch eine Konsistenzklasse oder in besonderen Fällen durch einen Zielwert festgelegt werden. Zulässige Abweichungen für Zielwerte der Konsistenz für das Ausbreit- und Verdichtungsmaß ergeben sich nach der folgenden Tabelle.
Zulässige Abweichungen der Zielwerte von Ausbreit- und Verdichtungsmaß
Eigenschaft | Prüfverfahren | |||
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Ausbreitmaß | Verdichtungsmaß c | |||
Zielwertbereiche | alle Werte | ≥ 1,26 | 1,25…1,11 | ≤ 1,10 |
Abweichung | ± 30 mm1) | ± 0,10 | ± 0,08 | ± 0,05 |
1) Bei Sichtbeton nach DBV-Merkblatt „Sichtbeton“ ± 20 mm empfohlen.
Probenahme für die Konsistenzbestimmung
- Die Konsistenzbestimmung muss zum Zeitpunkt der Verwendung des Frischbetons oder – bei Transportbeton – zum Zeitpunkt der Frischbetonlieferung durchgeführt werden.
- Entnahme einer Stichprobe aus dem Fahrmischer:
- nach dem Entladen von ca. 0,3 m³ Beton
- alternativ: zu Beginn der Entladung, wenn der Beton gut durchgemischt ist und eine Änderung des Wassergehaltes im Frischbeton ausgeschlossen werden kann